Samstag, 18. Januar 2014

Aua Wellness oder Zu viel Information

Sieben Uhr morgens, Wochenende und mein Rücken ist ein BRETT. An Liegenbleiben ist nicht mehr zu denken. Gestern haben wir Wellness gemacht. Im Sinne der Entschleunigung und im Sinne des uralten Gutscheins, dessen Ablauf drohte. Wellness mit Massage! Und es kam wie es kommen musste.

Masseurin: „Boah, Sie sind aber verspannt. Knirschen sie nachts mit den Zähnen?“ Ich: „Äh, hab ich noch nicht gehört.“ Masseurin: „Also, die sanfte Massage, die sie gebucht haben, können wir vergessen, da muss ich richtig ran. Haben Sie Stress???“ Ich: „Nun ja…“ Sie: „Ihr ganzer Rücken ist komplett verspannt. Das kommt vom Po, sie spannen den Po an.“ Darf man das nicht? In dieser Frauenzeitung stand, man soll... „Ihre untere Wirbelsäule ist deformiert. Das Kreuzbein steht raus.“ GOTT SEI DANK - dann bin ich ja gar nicht selber schuld. Puh!

Und dann kommt das obligatorische Gespräch. Kennt das jemand oder ist das eine Berufskrankheit der Journalistin? Egal, ob Frisörin, Steuerberaterin oder Physiotherapeutin. Nach einem Termin kenne ich ihr ganzes Leben. Mein Mann sagt, ich soll nicht so viel fragen. Unser Ex-Kinderarzt hat mich mal fast rausgeschmissen, als ich im Sprechzimmer einen Zettel mit „weiteren Fragen“ aus der Tasche zog… Aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls greifen solche Gespräche bedenklich in meinen Alltag ein. Als ich kürzlich  Essigreiniger auf die Einkaufsliste schreiben will, fällt mein Blick auf unseren Kühlschrankmagneten aus Antalya. „Hat nicht letztens die Frisörin erzählt, ihre Oma in Izmir ist schon über 100… In Japan werden die Leute ja auch so alt… Das liegt bestimmt an der Ernährung…  Meeresfrüchte…“ Und prompt steht „Meeresfrüchte“ auf der Liste. Im Supermarkt weiß ich dann natürlich nicht mehr, was ich eigentlich kaufen wollte. Meeresfrüchte sicher nicht. Ich kann definitiv nichts essen, was dermaßen nach Dschungelcamp-Prüfung aussieht. Gesundheit hin oder her.

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